„Notfallmanagement für Kommunen“

Nachricht11.05.2021Karl-Hamann-Stiftung
„Notfallmanagement für Kommunen“
KHS

Die Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik im Land Brandenburg, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Vereinigung Liberaler Kommunalpolitiker Brandenburg wollen in einer digitalen Veranstaltungsreihe kommunalpolitisch engagierten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern Kenntnisse zum Thema Notfallvorsorge für Kommunen vermitteln.

In unserer Auftaktveranstaltung boten wir einen Einstieg in das breit gefächerte Thema „Katastrophenschutz“ an und klärten, wie sich Kommunen einen Katastrophen-Notfall-Plan erstellen können. Was sollte bedacht werden, bevor der Notfall eintritt? Welche Personen und Institutionen sind Teil des Plans? Nicht zuletzt müssen auch die einzelnen Zuständigkeiten und Kompetenzen geklärt werden, denn kommunale, Landes- und Bundesaufgaben greifen hier ineinander. Geleitet wurde das Seminar von Heinz Rudolph, Landesbranddirektor und Leiter der Landesschule und Technischen Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz in Eisenhüttenstadt. Diese Einrichtung ist moderner Dienstleister, Ansprechpartner und Berater für alle Aufgabenträger im Brand- und Katastrophenschutz sowie Innovations- und Kompetenzzentrum der integrierten Gefahrenabwehr.

In unserer zweiten Veranstaltung ging es um das Thema Blackout: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten einen Einstieg in die Vorsorge für einen langanhaltenden, flächendeckenden Stromausfall. Dieser gehört zu den schlimmsten Bedrohungen für die Bundesrepublik Deutschland. Innerhalb weniger Sekunden gerät das gesamte gesellschaftliche Leben aus der Bahn: Wasserversorgung, Heizung und die üblichen Kommunikationswege fallen aus, der Verkehr kommt zum Erliegen, Einkaufen ist nicht mehr möglich, Rettungskräfte kommen nach wenigen Stunden an ihre Grenze und die medizinische Versorgung bricht nach wenigen Tagen zusammen. Können Kommunen sich überhaupt auf diese komplexe Situation vorbereiten? Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, um die Katastrophe zu verhindern oder zumindest deren Folgen abzumildern? Das Seminar wurde durchgeführt von Thomas Leitert. Von 1993 bis 1999 war er persönlicher Assistent des Technologiebeauftragten des Landes Berlin, Abteilungsleiter der Technologiestiftung Berlin sowie Leiter der Wirtschaftsinitiative ProTIME. Die von ihm gegründeten und heute als Vorstand geführten Unternehmen sind im Sicherheitsbereich, speziell im Katastrophenschutz und im Gesundheitssektor, aktiv. In den Jahren 2009-2012 entwickelte Thomas Leitert, heute Vorstand der KomRe AG, gemeinsam mit weiteren Partnern aus Industrie, Wissenschaft und Praxis wie der Berliner Feuerwehr, der Charité Berlin und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk ein organisatorisches und technisches System, das auch bei längerfristigem Stromausfall eine ausreichende Notstromversorgung von kritischen Infrastrukturen sicherstellt.

In der dritten Veranstaltung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Einblicke in den Waldbrandschutz und das entsprechende Notfallmanagement. Die Trockenperioden der vergangenen Jahre führten weltweit zu einer Zunahme von Waldbränden. Die Waldbrandstatistik des Landes Brandenburg bezeichnet die Jahre 2018 und 2019 jeweils als "Waldbrandrekordjahre". Die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Thüringen sind entsprechend der Waldbrandstatistik des Bundes besonders von Waldbränden betroffen: allein 2019 waren über 2.500 Hektar Waldfläche in diesen vier Bundesländern von Bränden betroffen. Der Waldbrandvorsorge kommt eine entsprechend große Bedeutung zu. Einen Einblick in die jeweiligen Kompetenzbereiche von Kommunen, Ländern und Bund bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Raimund Engel, dem Waldbrandschutzbeauftragten des Landes Brandenburg. Er stellte außerdem sinnvolle Maßnahmen des Waldbrandschutzes sowie des Notfallmanagements dar.

In unserer vierten Seminareinheit wird es einen Einstieg in die Hochwasservorsorge und das Hochwasserrisikomanagement geben. Die schweren Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte und wie im Juni 2013 an Elbe und Donau haben uns vor Augen geführt, wie wichtig eine gute Vorbereitung auf kommende Hochwasserereignisse ist. Auch wenn sich die Aufmerksamkeit zuletzt stärker auf die mit den extremen Dürre- und Niedrigwasserperioden verbundenen Probleme richtete, bleiben Hochwasser und Starkregen eine dauerhafte potentielle Gefahr. Die Aufgabe der Hochwasservorsorge und des Hochwasserrisikomanagements ist insbesondere, den Fokus auf das Thema zu lenken und ein Risikobewusstsein bei Bürgern, Betroffenen und Entscheidern zu schaffen. Dabei müssen alle Ebenen an einem Strang ziehen. Diese Ziele verfolgt auch die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie der EU, die seit 2007 in den Mitgliedsstaaten umgesetzt wird. Einen Einblick zu den Grundlagen und die Aufgaben im Rahmen der Hochwasservorsorge bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jan-Henrik Grabbert, Referent für Hochwasserrisikomanagement im Umweltministerium des Landes Brandenburg. Er stellt außerdem vor, welche Maßnahmen das Land ergreift und wie sich Kommunen und Bürger vorbereiten können.

Hier können Sie sich anmelden: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/EDCXN

Zur Vorbeugung von Schäden und effizienter Gefahrenabwehr bekommen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker in dieser Veranstaltung unverzichtbare Kenntnisse vermittelt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Ihre Fragen sind herzlich willkommen!