Welche Geschichten erzählt Europa?

Prof. Dr. Garton Ash überzeugt die Schülerinnen und Schüler von den Vorteilen Europas.
Martin Fischer

Die EU steht vor großen Herausforderungen: eine zunehmende Vertrauenskrise der Bürger in die EU und ihre Institutionen sowie stärker werdende Spaltungstendenzen innerhalb der Gemeinschaft geben Anlass zur Sorge. Angesichts dieser Entwicklungen ist häufig die Forderung zu hören, Europa brauche ein neues Narrativ, eine neue Erzählung, um die Begeisterung der Bürger für das europäische Projekt wiederzubeleben. 

Wie sollte eine solche Erzählung aussehen? Gibt es nur eine Erzählung oder sind es mehrere? Darüber diskutierten Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Prof. Dr. Timothy Garton Ash, Selma Kropp und Antonia Zimmermann mit den Schülerinnen und Schülern des Elsterschloss Gymnasiums Elsterwerda. Für den britischen Wissenschaftler, wie auch für den Vorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit waren die Antworten der Jugendlichen verblüffend und ermunternd zugleich, denn von Verdruss und Europaskepsis war im Süden Brandenburgs nichts zu spüren. Die Schülerinnen und Schüler besaßen nicht nur ein ausgeprägtes Wissen bezüglich der Geschichte und Entstehung der Europäischen Union, sondern sie hatten auch konkrete Vorstellungen, wie die EU verbessert werden könne: mehr demokratische Elememente, weniger Schäden für die Umwelt und vor allem mehr direkter Austausch mit Menschen aus unseren Nachbarländern.