Cyberspace – Gefahr aus der virtuellen Welt?

KHS

Digitaler Wandel und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien haben einen bedeutenden Einfluss auf unser Leben und unser Arbeiten, aber auch auf die Rolle des Staates und internationale Beziehungen.

Täglich wird über neue IT-Sicherheitslücken berichtet, über Regierungen, die sich gegenseitig abhören, Kundendaten, die gestohlen werden. Insbesondere Cyber-Angriffe auf kritische Infrastrukturen wie zuletzt im Frühjahr auf die IT-Infrastruktur des Deutschen Bundestages, werden für Unternehmen und Regierungen und somit auch für die Bevölkerung zunehmend bedrohlicher.

Mit Fachexpertin Dr. Sonja Post vom Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit, disktutierten wir bei einer Veranstaltung in Potsdam, was sich hinter dem Begriff Cyberspace verbirgt, welche realen Gefahren er birgt, wie wir selber und wie der Staat sich schützen muss.

1. Was ist Cyberspace und wo begegnen wir diesem Phänomen?

Dr. Post: Eine einheitliche Definition des Cyberspace gibt es nicht. Das Wort Cyber ist dennoch allgegenwärtig in Bezug auf alles, was mit der virtuellen Welt, dem Internet und den Schlagworten Digitalisierung und Vernetzung zusammenhängt.

Ebenso allgegenwärtig und damit alltäglich ist der Cyberspace für die meisten Menschen in Deutschland, und zwar in allen Lebensbereichen, von Freunden und Familie, auf der Arbeit, bis hin zum Einkaufen und Sport.

 

2. Ist die Gefahr aus dem Cyberspace in den letzten Jahren tatsächlich gestiegen?

Dr. Post: Ja. Die fortschreitende digitale Vernetzung sorgt für eine immer größere IT-Abhängigkeit von Unternehmen, Staat, und Bürgern. Gleichzeitig werden die Angriffe zunehmend komplexer und professioneller. Damit nimmt das Schadenspotential stetig zu.

 

3. Was sind kritische Infrastrukturen und wieso sind sie besonders wichtig?

Dr. Post: Als kritische Infrastrukturen gelten neun Sektoren: Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Gesundheit, Wasser, Ernährung, Finanz- und Versicherungswesen, Staat und Verwaltung sowie Medien und Kultur.

Sie werden als kritisch bezeichnet, weil ein Ausfall oder eine substanzielle Beeinträchtigung dieser dramatische Folgen für die gesamte Gesellschaft und Volkswirtschaft haben könnten.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum Potsdam statt.